Samstag, 02.05.1992 |
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BLUESFEST LEV '92 |
Im Forum LeverkusenBeginn 17.00 Uhr
Eintritt 35,-- DM
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17.00 Uhr |
Peter Lorenz & Die Band |
19.00 Uhr |
Junior Wells Blues Band |
21.00 Uhr |
Diamond, Angel & Crooks |
23.00 Uhr |
B.B. King |
Peter Lorenz & Die Band |
Peter Lorenz - voc
Christian Löhr - bar, sax, voc
Bernd Jäger - ten, sax
Thomas Hartmann - alt, sax
Jens Hartmann - piano, organ, voc
Henrik Herzmann - bass
Guido Wilden - drums
Markus Mengen - guitar
Specialguest:
Stephan Scheuß - guitar, vocErfreulich ist, daß es in Leverkusen nicht
nur das Bluesfest, die Jazztage, die European Jazz Night gibt, sondern auch
eine Jazz-, Blues- und Rockszene, die ausgesprochen beachtenswert ist.
Zu dieser Szene gehört Peter Lorenz, der mit seiner Band Vergleiche nicht
zu scheuen braucht.
Als Dieter Hens, der zuständige Redakteur des WDR, die Band auf dem Bluesfest
1990 sah und hörte, ärgerte er sich etwas, daß er diese hervorragende Gruppe
nicht aufzeichnen konnte und bat darum, diese Band doch nochmals zum Bluesfest
einzuladen. Diesem Wunsch sind wir gerne nachgekommen und sind sicher, daß
Die Band auch in diesem Jahr im Vergleich mit den Superstars des Blues gut
abschneiden wird. Alle Musiker sind im heimischen Musikgeschehen keine Unbekannten
mehr, sondern haben in vielen Formationen der örtlichen Szene gespielt.
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Junior Wells Blues Band |
Junior Wells - voc, harp
George Bazemore - guitar
William Sims - sax
Joseph Burton - trombone
Garrick Patten - sax
Charles Edward Wooten - guitar
Anthony Morris - bass
Willie L. Hayes - drumsJunior Wells ist ein weiterer Senior des ursprünglichen
schwarzen Blues. Sicherlich ebenso interessant, wenngleich noch nicht so
erfolgreich wie B.B. King, dafür aber auch ursprünglicher den Roots der
schwarzen Musik verpflichtet.
Er wurde 1934 in Memphis, Tennessee, geboren und lernte dort sehr bald den
Blues kennen. Memphis war damals eine Hochburg des Blues und hatte mit Bukka
White, Howling Wolf, B. B. King, Little Doyle, Big Walter, — herausragende
Vertreter.
Junior Wells „erstand" dann 14-jährig eine Mundharmonika. Als der Verkäufer
ihm sagte, daß diese zwei Dollar koste, legte er seine Ersparnisse von eineinhalb
Dollar auf den Ladentisch und rannte mit der Mundharmonika zum Laden hinaus.
Als der Jugendrichter den vierzehnjährigen Junior fragte, warum er dies
gemacht habe, antwortete er: "Just had to have it." Nachdem Junior Wells
auf Bitte des Richters die Mundharmonika gespielt hatte, war dieser so angetan,
daß er den Rest des Kaufpreises zahlte und Junior ungeschoren davonkam.
In den Folgejahren arbeitete sich der junge Mann langsam aber sicher nach
oben, spielte in vielen Bands und als sein Freund Little Walter 1952 die
Muddy Waters Band verließ, nahm Junior dort seinen Platz ein. 1958 bildete
Junior Wells mit Buddy Guy eine vielbeachtete Band, die bis heute zu den
besten Blueacts gehört.
1966 nahm Junior Wells dann seine erste eigene LP - "Hoodoo Man Blues" -
auf, der noch einige aufsehenerregende Einspielungen folgen sollten.
Hier in Leverkusen stellt sich Junior Wells mit einer Band vor, die aus
erstklassigen Chicagoer Musikern besteht. Sicherlich wird diese Band der
von B. B. King um nichts nachstehen.
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Diamond, Angel & Crooks |
Joel Diamond - piano, organ
Angel Risoff - voc
Richard Crooks - drumsDiamond, Angel & Crooks, die auf Intuition Records
mit "More Where That Game From" gerade ihr vielbeachtetes Debutalbum vorlegten,
sind „alte Hasen" der Rock- und Rhythm & Bluesszene.
Joel Diamond wurde in der New Yorker Bronx geboren und unterschrieb seinen
ersten Plattenvertrag mit 12 Jahren. Er besuchte renommierte Musikschulen
- u. a. Berklee und Juillard - , fühlte sich aber auf Sessions der Szene
wohler. So jammte er mit Sly Stone, Johnny Lyndon, Bo Diddley, Richie Havens,
Ron Wood und spielte mit vielen namhaften Musikern und Bands. In den vergangenen
Monaten tourte er mit Eric Clapton und Mick Taylor.
Richard Crooks wurde bereits mit 19 Jahren professioneller Schlagzeuger
und spielte mit Jazz-, Rock- und Rhythm & Bluesgrößen: Mose Allison, Chet
Baker, Lee Konitz, Bob Dylan, Leonard Cohen, Dr. John ....
Angel Rissoff, der Sänger und Bassist der Gruppe, spielte mit Electric Flag,
Chuck Berry, Hiram Bullock und vielen anderen Stars und Superbands.
Die drei gründeten ihre Band nur so zum Spaß, um der Routine der Studiomusiker
zumindest teilweise zu entfliehen, bis ihre Musik sie selbst so überzeugte,
daß sie ein Debutalbum vorlegten und nun eine Tour anschließen. Obwohl mit
B. B. King und Junior Wells zwei absolute Stars auf der Forumbühne stehen,
wird das Publikum sicherlich von dieser Band nicht enttäuscht sein!
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B.B. King |
Riley B. King - guitar
Tony Coleman - perc
Walter King - sax
Calep Emphrey jr. - drums
Melvin Jackson - sax
Leon Warren - guitar
James Bolden - trumpet
Michael Doster - bass
James Toney - keyÜber B. B. King eine Einführung zu schreiben, ist deshalb
so schwierig, weil sein dem Blues gewidmetes Leben so voll ist von Höhepunkten
und Auszeichnungen.
Geboren wurde B. B. am 16. September 1925 auf einer Baumwollplantage in
Itta Bene im Bundesstaat Mississippi.
Mit zweieinhalb Dollar und seiner Gitarre macht er sich 1947 auf nach Memphis,
Tennessee, und wohnt dort bei seinem Vetter Bukka White, heute eine vielbewunderte
Blueslegende, der B.B. King den Blues lehrt.
Mit Sonny Boy Williamson tritt er 1948 in einer Radiosendung auf und arbeitet
sich so in den 40er und 50er Jahren in die Spitze der Bluesinterpreten.
Dabei ist ihm seine Aufgeschlossenheit für neue Entwicklungen im Pop-Bereich
und ihre Einbindung in den Blues von Nutzen, aber auch die Vielzahl seiner
Auftritte rund um die Welt: oft spielt er 300 Konzerte jährlich. Im Jahr
1956 sind es sogar exakt 342! So wird er immer bekannter und die Hallen,
in denen er spielt, größer und größer.
1967 tritt er beim Montreux Jazz Festival auf, 1968 in Newport und im legendären
Fillmore West und hat allseits begeisterte Kritiken. 1969 gibt er 18 Konzerte
mit den Rolling Stones und mit Ike und Tina Turner etwa gleichviele. Sein
Weg zum Megastar des Rhythm & Blues war nicht mehr zu bremsen.
Nun häuft sich Ehrung an Ehrung: Grammies, Doktorgrade -honoris causa, -
Am 2. Mai ist der King auf der Forumbühne. Sicherlich wird sein Auftritt
ein großes Fest.
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